Kramer Berggericht Weißburgunder
Dem Weißburgunder nachzusagen, dass er besonders hip und kultig wäre, käme ungefähr der Feststellung gleich, dass Würstelstände am Puls der zeitgenössischen Kulinarik pochen. Die Marginalisierung beider ist fraglos ungerecht und deshalb tut es gut, junge Lanzenbrecher wie Michael Kramer im Land zu haben: der positioniert den Weißburgunder wieder dorthin, wo er hingehört, nämlich in den Olymp der österreichischen Weinwelt.
Die Voraussetzungen dafür sind gut. Weißburgunder liebt Kalk und davon hat Falkenstein und im speziellen der Rosenberg nicht zu wenig. Hinzu kommen relativ alte Rebstöcke, von denen akribisch nur die besten Trauben gelesen werden. Die vinifiziert Kramer zu 50% mutig im Barrique, der Rest kommt in den Edelstahltank und daraus ergibt sich eine Synthese aus Würze und Frucht, Dichte und Leichtigkeit, kompaktem Körper und präziser Eleganz, lebendigem Trinkfluss in jungen Jahren und subtiler und komplexer Aromavielfalt (prophezeien wir) in einer noch fernen Zukunft, für die er bestens gerüstet scheint.