Die Lagen
Rosenberger Bergtaiding: Die bedeutendste Lage Falkensteins bildete im Laufe seiner langen Geschichte nicht nur das Fundament für eine ganze Palette an fantastischen Weinen; die Reputation, die mit den Weinen vom Rosenberg einherging, zog zudem stets neue, teils einheimische, größtenteils aber auswärtige Parzellenbesitzer an, deren Rechtsansprüche und –auflagen in einem Bergtaiding niedergeschrieben wurden (Das Wort Taiding leitet sich von Tageding ab und bedeutet Gericht an einem bestimmten Ort). Ein solches Bergtaiding – das erste den Rosenberg betreffende erschien 1309 – war alles andere als ein simples, kleines Büchlein, obwohl es nur lokale Geltung besaß. Darin wurden neben den Besitzverhältnissen und den jeweiligen Abgaben auch für die Qualität elementare Aspekte wie der Ablauf der Lese oder die Arbeiten im Weingarten geregelt. Für seine Einhaltung verantwortlich war ein alljährlich gewählter Bergmeister, dem vier Berggenossen zur Seite standen und der völlig losgelöst von der Ortsgerichtsbarkeit agierte. Ihm oblag es auch bei unzureichender Arbeit Strafen auszusprechen (unsensibel wie das Mittelalter nunmal war, wurde das natürlich so publik wie möglich gemacht – man stellte einfach große Kreuze im Weingarten auf), Besitzstreitereien zu klären, Traubendiebe abzuurteilen, kurz für Frieden im Weingarten zu sorgen. Rosenberg: Die ultimative Falkensteiner Lage! Hier hat alles begonnen wie das Bergtaiding aus dem Jahr 1309 eindrucksvoll belegt und hier hat auch noch heute jeder Falkensteiner Winzer zumindest einen Weingarten. Die Lage ist in vielerlei Hinsicht beeindruckend: sie zieht sich fast über die ganze Ostseite der Stadt und weist aufgrund ihrer Größe auch entsprechend diverse Bodenstrukturen auf, wobei man grundsätzlich von Löss in unterschiedlichen Mächtigkeiten auf einem enormen Kalksockel ausgehen kann. Der Rosenberg schaut nach Süden, bekommt also nicht zu knapp Sonne ab, was im Idealfall zu kräftigen und konzentrierten Weinen, vor allem Veltlinern aber auch Weißburgundern und Rieslingen, führt. Rabenstein: Kalk ohne Ende und deswegen ein Terroir, das auch zum Experimentieren einlädt. Hier wächst zwar ebenfalls Veltliner, doch fühlen sich auf dem kargen Untergrund auch Weißburgunder, Riesling, Zweigelt und vor allem Pinot Noir wohl. Zudem schaut man vom Rabenstein nicht direkt in den Süden, ein leichter Schwung nach Osten gibt ihm zwar schon früh am Morgen Sonne ab, doch wird es nachts kühler als am Rosenberg, was den Weinen eine straffere, kargere und kompaktere Struktur mitgibt. Ekartsberg: Jeder Weinort sollte das Privileg haben über eine Alternativlage zu verfügen, eine Lage, die ein wenig abseitig liegt und dadurch oft von einem eigenen Mikroklima beeinflusst wird und möglichst auf einem anderen Grund baut als die großen Ortslagen. Die Falkensteiner Antwort auf die Klassiker vom Rosenberg, Kirchberg oder Rabenstein ist der Ekartsberg. Hier dominieren im Allgemeinen schwere Löss- und Tonböden, während ein schützender Eichenwald am Hangende für eine besondere Thermik im Weingarten sorgt. Und so finden sich am Ekartsberg gleichfalls Parzellen, die optimale Bedingungen für gehaltvolle und dichte Berggerichtsveltliner- und Weißburgunder bieten.